TOEFL iBT Erfahrungsbericht 2022 – Tipps zur Vorbereitung

TOEFL (Test of English as a Foreign Language) ist ein standarisierter Test, um Englischkenntnisse zu überprüfen. Er wird oft für die Bewerbung bei Universitäten im Ausland (meist USA) oder für ein Englischstudium verlangt. In diesem Erfahrungsbericht beschreibe, basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen, den Aufbau, die Vorbereitung und den Ablauf der Prüfung eines sogenannten Internet-Based-Tests (iBT). Dies ist der gebräuchlichste TOEFL-Test und ist speziell auf Englisch für das Studium zugeschnitten. Daneben gibt es einen kürzeren und günstigeren „TOEFL Essentials“-Test sowie spezielle Tests für Schulkinder.

Grundlegendes

Der TOEFL iBT kann mittlerweile an vielen Orten Deutschlands durchgeführt werden. Seit 2020 kann man den TOEFL-Test zudem auch am eigenen Computer zu Hause ablegen. Dies war zunächst eine temporäre Option in Verbindung mit Covid-19, wurde aber nun zu einer permanenten Option weiterentwickelt. Die Anmeldung erfolgt immer direkt auf der ETS-Website. Die Kosten für den TOEFL-Test betragen in Deutschland momentan $265 US-Dollar und können mit Kreditkarte oder Paypal bezahlt werden. Nach der Anmeldung erhält man eine Bestätigung, die man ausdrucken sollte, und zusammen mit dem Personalausweis beim Test vorzeigt.
Man sollte für den Test unbedingt ausreichend Zeit einplanen. Vorbereitung und Terminfindung können je nach Vorkenntnissen und Wohnort einige Wochen in Anspruch nehmen. Termine für den TOEFL iBT Home Edition am eigenen Computer zu Hause bekommt man allerdings bereits innerhalb von 2 Tagen. Nach dem Test muss man dann noch ca. 6 Tage auf die Auswertung warten, um das digitale Testzertifikat als PDF-Datei herunterladen zu können. Benötigt man das Original-Zertifikat in Papierform muss man 1-2 weitere Wochen einrechnen.

Alternativen zum TOEFL-Test

Bei vielen Universitäten hat man neben dem TOEFL-Test noch andere Möglichkeiten, seine Englischkenntnisse zu testen. Alle Möglichkeiten haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.

Individuelle Tests der Universität

Manche Universitäten bieten auch eigene Englisch-Tests an. Entscheidender Vorteil ist, dass diese oft günstiger als der TOEFL-Test sind und diese zum Teil online von zu Hause aus absolviert werden können. Allerdings gibt es auch Nachteile: Bewirbt man sich bei mehreren Universitäten, muss man in der Regel mehrere Tests ablegen. Auch die Vorbereitung könnte etwas schwerer sein, da man im Gegensatz zu standardisierten Tests wie TOEFL oder IELTS die Testinhalte nicht genau kennt und es kein speziell darauf zugeschnittenes Übungsmaterial gibt. Bei einem Test vor Ort muss man zudem noch die Anreise mit einberechnen.

IELTS

Der IELTS-Test ist die britische Alternative zum TOEFL-Test und wird mittlerweile auch von vielen US-Universitäten akzeptiert. Die Kosten und die Teststruktur sind relativ ähnlich und es gibt ebenfalls viele Test-Center in Deutschland. Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied: Die meisten Tests werden noch auf Papier durchgeführt, und für den Sprech-Teil wird ein persönliches Interview durchgeführt. Viele Testteilnehmer finden dies angenehmer und natürlicher, als eine Aufnahme in ein Mikrofon zu sprechen. Allerdings nimmt der Test dadurch mehr Zeit in Anspruch, da das persönliche Interview z.T. an einem anderen Tag durchgeführt wird. Der Schwierigkeitsgrad sollte in etwa vergleichbar zum TOEFL sein, auch wenn dazu im Internet viele unterschiedliche Meinungen gibt. Wichtiger ist es, darauf zu achten, welche Mindestpunktzahl Universitäten für den jeweiligen Test anfordern, da die Umrechnung nicht immer einheitlich ist.

Schwierigkeitsgrad

Da Sprachkenntnisse sehr individuell sind und Personen mit den einzelnen Testbereichen unterschiedlich gut zurechtkommen, ist es schwierig eine allgemein gültige Aussage über die Schwierigkeit zu geben. Allerdings kann ich einige subjektive Anhaltspunkte geben.
Viele Universitäten verlangen für ein Auslandsstudium oder den Studienanfang eine Punktzahl von mindestens 79/80 Punkten. Diese Punktzahl ist relativ niedrig angesiedelt und müsste bei passablen Abiturkenntnissen auch mit wenig Vorbereitung problemlos schaffbar sein.

Sind mehr als 100 Punkte verlangt, sollte man sich jedoch etwas gründlicher auf den Test vorbereiten. Insbesondere, wenn man außerhalb der Schule noch keine weiteren Erfahrungen in Englisch gesammelt hat oder die letzte Englischstunde schon einige Jahre her ist.

Bei 107 oder mehr geforderten Punkten sollten ist auch für Personen mit sehr guten Englischkenntnissen eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. In dieser Punkteregion sind nicht nur die Sprachkenntnisse von Belang, sondern auch, wie gut man mit den TOEFL-Testbereichen umgehen kann. Selbst ein Muttersprachler kann ins Straucheln kommen, wenn man nach 20 Sekunden Vorbereitungszeit Aspekte aus einer Vorlesung über das Paarungsverhalten von Seerobben wiederholen muss…

Manche Universitäten verlangen auch Mindestpunktzahlen für alle oder bestimmte Testabschnitte (meist Writing). Durch die mangelnde Ausgleichsmöglichkeit zwischen den Abschnitten erhöht dies den Schwierigkeitsgrad deutlich. Gerade im Writing-Abschnitt kann eine Schreibblockade bei einem der zwei Essays schnell dazu führen, dass man die geforderte Mindestpunktzahl von beispielsweise 20 Punkten nicht erreicht. In diesem Fall sollte man sich daher mehr Zeit für die Vorbereitung nehmen, um die nötige Routine zu entwickeln.

Aufbau des Tests

Der TOEFL iBT besteht aus vier verschiedenen Bereichen. Im August 2019 wurde die Struktur des Tests zuletzt angepasst und etwas gekürzt und nimmt nun insgesamt ca. drei Stunden in Anspruch.

Reading
(Verständnis geschriebener Sprache)
3-4 Leseabschnitte
10 Fragen pro Abschnitt
54-72 Minuten
Listening
(Verständnis gesprochener Sprache)
3-4 Vorlesungen
4 Fragen pro Vorlesung
2-3 Konversationen
5 Fragen pro Konversation
41-57 Minuten
Pause10 Minuten
Speaking
(Sprechen)
1 Independent (freies Sprechen)
3 Integrated (Beantwortung von Fragen)
17 Minuten
Writing
(Selbstständiges Schreiben)
2 Aufgaben
50 Minuten

In jedem der vier Bereiche kann man je nach Kenntnisstand bis zu 30 Punkte erreichen. Die maximal zu erreichende Gesamtpunktzahl beträgt 120.

Reading Comprehension

Der Bereich Reading Comprehension nimmt ca. 54-72 Minuten in Anspruch. In diesem Testbereich bekommt 3-4 kurze Texte (ca. 700 Wörter) aus dem akademischen Bereich (z.B. Astronomie, Geschichte, Biologie usw.). Zu jedem Test muss man 10 Multiple-Choice-Fragen beantworten, die sich sowohl auf den Inhalt, als auch die Grammatik (z.B. „Auf welche Person im Satz bezieht sich folgendes Wort?”) beziehen. Die Zeitbeschränkung ist hierbei relativ knapp kalkuliert. Daher empfiehlt es sich, den Text erst nur zu überfliegen, und später bei der Beantwortung der Fragen einzelne Abschnitte noch einmal genauer durchzulesen. Die Themen sind relativ einfach gehalten, sodass man den Sachverhalt mit einem passablen Wortschatz i.d.R. ohne Probleme verstehen kann. Das Fachvokabular kann man problemlos aus dem Kontext erschließen, da es im Text meist mehrfach verwendet und umschrieben wird.

Listening Comprehension

Der Testbereich Listening Comprehension überprüft die Fähigkeit, Texte aus dem akademischen und alltäglichen Umfeld zu verstehen. In diesem 41-57 Minuten langen Aufgabenbereich hört man 3-4 Vorlesungen/Diskussionen im Klassenraum und 2-3 Unterhaltungen über allgemeine Themen aus dem Universitätsumfeld. Die Hörabschnitte sind jeweils 3-5 Minuten lang und werden nur einmal abgespielt. Während der Hörabschnitte darf man Notizen auf bereitgestellten Zetteln machen. Danach wird mit jeweils 5 Multiple-Choice-Fragen überprüft, ob man den Inhalt des Hörabschnitts verstanden hat. Bei manchen Fragen werden kurze Abschnitte des Hörabschnitts nocheinmal abgespielt.
Die Sprecher haben manchmal (sehr leichte) Akzente und verhalten sich sehr realistisch (räuspern, „ähm”, Versprecher). Die Themen sind relativ einfach gehalten. Wichtige Details werden im Laufe des Gesprächs mehrmals wiederholt. Daher ist es relativ einfach, dem Gesprächsverlauf zu folgen. Es empfiehlt sich, nur wenige Notizen zu machen und sich anstatt dessen besser auf das Gespräch zu konzentrieren. Die meisten Fragen kann man i.d.R. auch aus dem Gedächtnis heraus beantworten.

Speaking

In der Speaking Section wird überprüft, wie gut man über alltägliche und akademische Dinge sprechen kann. Sie dauert ca. 17 Minuten. Während dieser Zeit muss man insgesamt ca. 5 Minuten in ein Headset sprechen. Die Antwort wird vom Computer aufgezeichnet und an das Testzentrum zur Auswertung weitergeleitet.
Der Speaking-Bereich besteht aus einem Independent Task und drei Integrated Tasks. Bei den Independent Tasks bekommt man eine alltägliche Frage gestellt (z.B. „Isst du gerne in einem Restaurant, oder kochst du lieber selber?”). Nach einer Vorbereitungszeit von 15 Sekunden muss man dann eine meist 45 Sekunden lange Antwort ins Mikrofon sprechen. Bei den Integrated Tasks liest man einen kurzen Text und/oder hört einen kurzen Hörabschnitt. Daraufhin hat man i.d.R. 30 Sekunden Vorbereitungszeit und muss dann ein 60 Sekunden langes Statement zu dem Text/dem Hörabschnitt abgeben. Man darf auch im Speaking-Bereich Notizen anfertigen. Aufgrund der knappen Zeitvorgaben ist es jedoch nur möglich und sinnvoll, einzelne Stichwörter und Vokabeln zu notieren.
Viele Testteilnehmer haben insbesondere vor dem Speaking-Teil Angst. Allerdings werden die gegeben Antworten sehr großzügig bewertet, wenn man sich einigermaßen zusammenhängend verständlich machen kann. Die Ergebnisse fallen daher meist besser aus, als erwartet. Allerdings können die engen Zeitangaben einen enormen Druck verursachen. Daher sollte man sich auf dieses ungewohnte Test-Szenario vorbereiten. Entweder mit einem Lernpartner, oder mit passender Testsoftware.

Writing

Der Writing-Bereich ist in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil liest man einen kurzen Text und hört im Anschluss ein Gespräch, das an den Inhalt des Textes anknüpft. Nun hat man 20 Minuten Zeit, um eine Antwort zu schreiben. In der Regel soll man die wesentlichen Punkte des Hörabschnitts und des Textes wiedergeben und die Unterschiede/Zusammenhänge herausstellen. Der Text wird während der Bearbeitungszeit wieder eingeblendet. Die Länge der Antwort sollte ca. 300 Wörterbetragen. Zur Kontrolle wird die Anzahl der bereits eingegebenen Wörter auf dem Bildschirm angezeigt.

Im zweiten Teil ist die eigene Kreativität gefragt. Man bekommt eine Frage gestellt und muss seine eigene Meinung zu einem Thema darlegen und mit Argumenten begründen (z.B. „Sollten Schüler eine Schuluniform tragen?”). Meist handelt es sich dabei um Ja/Nein-Fragen („Do you agree or disagree with the following statement”). Der erwartete Umfang liegt ebenfalls bei ca. 300 Wörtern und man hat 30 Minuten Zeit. Ist die Zeit abgelaufen, wird der Text sofort ausgeblendet und kann nicht mehr bearbeitet werden.

Beim Bearbeiten sollte man unbedingt auf eine gute Strukturierung des Essays achten. Besonders Wert gelegt wird bei der Bewertung auch auf sogenannte linking words, mit denen man seine Gedankengänge und Schlussfolgerungen verknüpfen sollte. Um die Struktur der Essays kennen zu lernen und ein Gefühl für die Zeitvorgaben zu bekommen, ist eine Vorbereitung insbesondere in diesem Bereich sehr sinnvoll, da auch eine nur kurze Vorbereitung das Ergebnis entscheidend verbessern kann. Dazu liest man sich am besten Beispielessays durch, die man im Internet oder in Büchern finden kann, und versucht daraufhin, eigene Essays zu schreiben.

Einen Tipp: Ich fand es sehr hilfreich, beim Schreiben des Essays im Hinterkopf zu behalten, dass es hier weniger um den Inhalt, sondern um die Demonstration der Englisch-Kenntnisse geht. Die Texte werden teilweise von einer Software benotet. Man sollte daher die Argumente wählen, die man am besten in Englisch ausdrücken kann, auch wenn sie nicht unbedingt der persönlichen Überzeugung entsprechen. Beispielsweise könnte es selbst als passionierter Hobbykoch einfacher sein, die Vorzüge eines Pizza-Lieferdienstes aufzulisten.

Testvorbereitung

Ich habe mich für den TOEFL-Test mit einer Kombination aus Buch und einer Test-Software, die dem originalem Test nachempfunden ist vorbereitet. Dies hat ganz gut geklappt – ein entscheidender Nachteil ist jedoch, dass man für den mündlichen und schriftlichen Teil kein Feedback bekommt, sondern selbst beurteilen muss, ob man bereits ausreichende Kenntnisse besitzt. Eine interessante Alternative sind daher Online-Kurse, die neben interaktiven Übungsmaterialien auch von einem Lehrer ausgewertete Übungs-Tests anbieten.

Vorbereitung mit Buch + Audio-Dateien

Bei der Vorbereitung mit Buch + Audio-Dateien habe ich persönlich die beste Erfahrung mit dem Longman Preparation Course TOEFL Test gemacht. Das Buch ist insbesondere für das Schreiben von Essays interessant und bietet einige Tipps zum Verbessern der Testresultate. Alle weiteren Testbereiche kann man am besten mit den mitgelieferten interaktiven Tests üben. Neben zwei realistischen Komplett-Tests, die einem echten TOEFL-Test nachempfunden sind, gibt es praktische Mini-Tests, die nur die Hälfte der Zeit in Anspruch nehmen und sich daher gut „für zwischendurch” eignen. Hat man noch weniger Zeit, ist es auch möglich, nur einzelne der vier Testabschnitte zu bearbeiten. In der Auswertung der Reading- und der Listening-Section wird die erzielte Leistung in TOEFL-Punkten angezeigt, um schonmal abschätzen zu können, welche Punktzahl man im echten Test erzielen würde. Bei der Writing- und Speaking-Section gibt es für die Auswertung Checklisten, mit der man seine Leistung selber einschätzen kann. Diese halte ich allerdings für nicht sehr aussagekräftig. Zudem bietet die neuste Version des Buchs Zugang zu einer Online-Plattform mit weiteren Übungen und drei weiteren Komplett-Tests. Leider wurde das Buch seit 2014 nicht mehr aktualisiert.

Ein weiteres beliebtes Vorbereitungsbuch ist Kaplan’s iBT Prep Plus. Neben dem Buch gibt es Zugang zu Smartphone-freundlichen Inhalten wie z.B. Erklärvideos, Audio-Dateien und Übungsfragen. Kaplan bietet ebenfalls vier realistische Komplett-Tests an. Mini-Tests wie bei Longman gibt es allerdings leider nicht. Die Texte und Hörbeispiele sind meist sehr anspruchsvoll. Das führt schnell zu Frustration und man schneidet i.d.R. wesentlich schlechter ab, als später beim echten TOEFL-Test. Allerdings gibt es dadurch einen relativ hohen Lerneffekt. Die Fragen im echten Test fallen einem sehr leicht, wenn man erst einmal die schwierigen Kaplan-Fragen überstanden hat.

Beide Bücher wurden allerdings längere Zeit nicht mehr aktualisiert. Das aktuellste Vorbereitungsbuch im Angebot

Online-Vorbereitungskurse mit bewerteten Test-Klausuren

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich das Buch kaum benutzt habe, und den größten Lerneffekt mit den mitgelieferten interaktiven Übungen und Tests hatte. Reine Online-Vorbereitungskurse können also eine gute Alternative zum Buch sein.

Zudem gibt es einen entscheidenden Vorteil: Manche Online-Kurse bieten eine Bewertung von Übungstests durch einen English-Lehrer an, wie auch beim echten TOEFL-Test. Man bekommt also eine wesentlich realistischere Idee von seinem aktuellen Leistungsstand und kann Defizite im Speaking- und Writing-Part vor dem echten Test gezielt aufarbeiten. Eine bewertete Testsimulation kostet zwar ca. 25-35€, aber kann angesichts der hohen Kosten für einen erneuten TOEFL-Test eine lohnende Investition sein.

[Dieser Bereich wird gerade überarbeitet]

Kostenlose Übungsfragen von ETS

Auch ETS (der Anbieter von TOEFL) bietet kostenlose Übungsfragen im Umfang eines kompletten Tests an. Allerdings gibt es nur eine eingeschränkte Auswertung und nicht alle Abschnitte unterliegen (wie beim echten Test) einer Zeitbeschränkung.

Testablauf

Hier beschreibe ich den Testablauf vor Ort im Testzentrum. Beim Test zu Hause gibt es einen leicht veränderten Ablauf. Mit Hilfe der Webcam wird verifiziert, dass man sich in einem geeigneten geschlossenen Raum befindet und nur die erlaubten Hilfsmittel verwendet. Für Notizen darf man nur ein Whiteboard oder ein Papier in Klarsichtfolie mit entsprechendem Whiteboard-Marker verwenden, das am Ende des Tests abgewischt werden muss. Mehr Informationen zum genauen Ablauf des TOEFL iBT Home Edition am Computer zu Hause gibt es auf der offiziellen ETS-Website.

Am Testtag wird es dann ernst, und man muss beim echten Test sein Wissen unter Beweis stellen. Man sollte ausreichend Zeit zur Anreise einplanen und nicht vergessen, den Personalausweis bzw. Reisepass und einen Ausdruck der Bestätigungsmail mitzunehmen. Insgesamt sollte man ca. 3,5 Stunden einplanen.

Die Testzentren sind, so auch in Paderborn, üblicherweise mit einigen PCs ausgestattet, die meist nur durch Pappwände voneinander getrennt sind. Für die Sprech- und Hörabschnitte liegt ein Headset bereit.

Im Testraum darf man lediglich Wasser trinken. Zwischen der Listening- und der Speaking-Section gibt es allerdings eine 10-minütige Pause, in der man den Raum verlassen kann. Die Zeit kann man für Nahrungsaufnahme, eine Zigarette oder einen Toilettengang nutzen. Zwar besteht auch außerhalb dieser Pause die Möglichkeit, den Raum kurz für eine Toilettenpause zu verlassen, allerdings ist dies mit viel Aufwand verbunden, da man sich danach wieder identifizieren und ins System einloggen muss.

Im Testzentrum angekommen, in meinem Fall das Sprachlabor der Uni Paderborn, muss man zuerst die Formalitäten erledigen. Nach Prüfung des Personalien muss man eine Erklärung ausfüllen und unterschreiben. Anschließend wird mit einer Webcam ein Foto gemacht, um die Testteilnehmer eindeutig zu identifizieren. Dieses Foto findet man später auch auf dem TOEFL-Zertifikat wieder. Per Software wird einem danach ein PC zugeteilt. Nach kurzer Einweisung wird der Test gestartet, und man kann loslegen.

Hat man vorher ein paar interaktive Übungs-Tests absolviert (z.B. Kaplan, Longman), ist man mit dem Testablauf und der Software bereits bestens vertraut. Bei den Erläuterungen zu den einzelnen Testabschnitten muss man daher nicht so genau hinhören und kann die Zeit zum Entspannen und Gedanken sammeln nutzen. Etwas schwierig wird es nur bei der Speaking Section. Da die Pappwände zwischen den einzelnen Computern absolut nicht schallisolierend sind, wird es ab einem gewissen Zeitpunkt sehr unruhig, da alle Testteilnehmer in ihr Headset sprechen. Um trotzdem das beste daraus zu machen, gibt es zwei Strategien. Beim Test zu Hause fällt dieser Aspekt natürlich weg.

Beeilt man sich in den ersten beiden Bereichen (z.B. durch Wegklicken der Erläuterungen) kann man in Ruhe ins Mikrofon sprechen, während die meisten anderen Teilnehmer noch in der Pause sind. Nachteil ist jedoch, dass man dann am Anfang der Writing Section einem hohen Lärmpegel ausgesetzt ist, während andere Teilnehmer noch in der Speaking Section sind. Eine andere gute Strategie ist es, mit den ersten beiden Sections gut 10 Minuten später fertig zu werden als der Sitznachbar. Bleibt man dann während der Pause auf dem Platz sitzen, hat der Sitznachbar bereits mit der Speaking Section begonnen, und man kann sich in Ruhe seine Antworten anhören und Notizen machen. Mit diesem Wissensvorsprung und der deutlich längeren Vorbereitungszeit kann man dann selbst als ungeübter Sprecher noch viele Punkte herausholen.

Dann ist der Test geschafft und man muss sich noch einige Tage auf das Testergebnis gedulden.

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31 Kommentare

  1. Hallo, was passiert wenn man durchfällt? Kann man den Test erneut antreten? Muss ich dieselbe Gebühr erneut bezahlen?

    Danke für deinen Artikel!

    1. Indem du weniger Zeit für Reading und Listening in Anspruch nimmst, als dir vorgegen ist. Und, wie oben geschrieben, einfach die Beschreibungen und Erklärungen überfliegst und dann überspringst.

    2. Die selbe frage:
      Wie schafft man es 10 minuten später als der sitznachbar fertig zu werden? wie soll das gehen ? Ja wohl nicht in dem man absichtlich schneller arbeitet?!

      Liebe Grüße,
      Sophie

  2. Bekam gerade mein Ergebnis zurück: 108 Pkt. von 120 möglichen. Vorbereitungszeit 3 Tage: diverse YouTube Videos + 1 kostenpflichtiger online Toefl Übungstest (den ich mit 99 Punkten knapp nicht geschafft habe).

    Schwierigkeitsgrad: mhmm, also Abi ist bei mir 14 Jahre her. Ich lese viel englische Fachliteratur (hatte da auch 29 Punkte) spreche aber praktisch NIE Englisch… Sprechen sollte man vorher üben, wenn man wenig Praxis hat… Schreiben war bei mir mit 25 Pkt. am schwächsten (habe seit dem Abi, von ein paar online Kommentaren abgesehen, NIE was auf Englisch geschrieben). Listening war auch gut, da ich mir alle TV-Serien im Original ansehe…

    …es ist also schaffbar! Online Übungstest würde ich vorher machen (kann man gleich günstig bei der Anmeldung zum Test mit bestellen).

    Ciao,

    mmartin

  3. Hey, weiß jemand wie das aussieht wenn man sich den Arm/Handgelenk gebrochen hat (und nur mit links tippen kann. Meint ihr, es gibt die Möglichkeit mit Attest mehr Zeit im Writing Teil zu bekommen?
    Grüße Flo

  4. Vielen Dank, für diesen Erfahrungsbericht. Er war sehr hilfreich, um eine Grundidee von dem Test und seiner Bedingungen zu bekommen.

    Ich habe den Test am 26.5 absolviert und schon heute mein Ergbnis in meinem Account bekommen. Es sind 79Punkte geworden, leider einer zu wenig für viele Unis…

    Der Test ist auf keinen Fall easypeasy, ohne Vorbereitung hinzubekommen, wie manche behaupten.
    Aber es gehört auch viel Glück dazu. Die Themen sind nämlich wirklich seltsam gewählt. Ich habe in der Reading Section am schlechtesten abgeschnitten. Im Listening recht gut, sowie in der Writing Section. Speaking habe ich am besten abgeschnitten. Auch wenn ich tierisch Angst vor der Lektion hatte, sie war echt nicht schlimm.

    Zur Vorbereitung habe ich das CD-Programm von Kaplan benutzt. Fand ich persönlich sehr hilfreich, um auf die Bedinungen vorbereitet zu werden. Auf die Themen an sich, kann man sich nämlich nicht vorbereiten. Nur auf den Ablauf und das ist auch wirklich hilfreich, um die Nervösität vorort ablegen zu können.

    Die Atmosphäre ist sehr gewöhnungsbedürftig. Man sitzt mit ca 6 Leuten an Ecktischen, die nur durch Pappwände getrennt sind… Man hört die anderen also, auch trotz des Headsets, welches ich die ganze Prüfung über auf hatte.
    Die Taschen mussten vorne im Raum liegen gelassen werden. Getränke und Schokoriegel durften wir mit an die Computer nehmen. Die Leute, waren sehr nett und halfen einem zu jeder Frage.
    Was mich sehr gestört hat, war die deutsche Computertastatur. Der Test selbst nimmt an, man gebrauche eine englische Tastatur, somit sind einige Satzzeichen an anderen Stellen. Neben der deutschen Tastatur liegt eine kleine Kopie einer eng. Tastatur zur Orientierung. Da habe ich aber mehr erwartet, bei fast 200¤ für den Test.

    Zum Abschluss lässt sich sagen, macht euch nicht zu sehr den Stress, aber bereitet euch gut auf den Ablauf mit Probetests vor.
    Viel Glück

  5. Ich habe gestern den Toefl Test absolviert und bin SEHR enttäuscht
    -vor allem über die schlechten Test-Bedingungen!
    ca. 15 Leute in einem heißen Raum, kein Trinken, 10 lächerliche Minuten Pause und absolut kein Schutz/Abstand vom Nachbarn- besonders im speaking Part wurde ich stark von den andern Teilnehmern abgelenkt. Somit hatte ich starke Konzentrationsprobleme und hätte wesentlich besser sein können.
    Natürlich gelten die Bedingungen für alle, aber „“Hochschul atmosphäre““ auf die man vorbereitet werden sollte war dies nicht.
    Für Leute, die etwas Ruhe zum Lesen brauchen und nicht unter nicht unter extremen Zeitdruck arbeiten können, kann ich diesem Test NICHT empfehlen.

    Die Texte im Reading Part hatten es echt in sich, zu Hause ohne Zeitdruck waren sie für mich gut zu verstehen, aber beim Toefl war es mir kaum möglich 🙁
    Falls ich meine Punktzahl nicht erreiche, habe ich vom Cambridge certificate gehört, dass dieser „“humaner““ durchgeführt wird.

    1. Danke, dass das hier mal einer erwähnt, das sehe ich nämlich ganz genauso und stimme somit deinem Wording voll und ganz zu. Ich war völlig irritiert durch die zum Teil eben doch anspruchsvollen Texte beim Lesen, zumindest wenn man den Anspruch so wie ich hatte gleich zu Anfang fast den gesamten Text sich zu merken für die darauffolgende Beantwortung der Fragen, und der verhältnismäßig viel (!) zu knapp bemessenen Zeit, v.a. bei Antwortmöglichkeiten, die recht ambivalent erscheinen und wo ein genaues (!) Lesen und Nachlesen erforderlich ist. Leider habe ich zu spät gemerkt, dass man den ersten Gesamttext lediglich überfliegen darf. Bei dem kostenlosen Text von ETS hatte ich beim Leseteil mehr als 90 % erreicht, aber im richtigen Test nun 50 % hierdurch! Obwohl mein Englisch in der Schule, im Beruf, bei Bewerbungsgesprächen und im Ausland immer im Vergleich zu anderen immer mit am besten ist, bin ich der Meinung, dass dieser Test wirklich überarbeitungsbedürftig ist. Zudem hatte ich das Gefühl, dass Antworten subjektiv unterschiedlich bewertet werden konnten von der Wichtigkeit her, so z.B. bei Fragen à la „Welche Antwort gibt den Inhalt des Textes am ehesten/passendsten wieder?“ Hier würde ich doch die ein oder andere Auswahlmöglichkeit zur Diskussion stellen, denn ich empfand, obwohl ich immer alle Texte zu 100 % verstanden habe, die Antworten keineswegs immer zu 100 % zur richtigen zuordenbar.

  6. habe meine punktezahl …. ziemlich schlecht ausgefallen, dachte wirklich ich hätte mehr punkte. Hab den reading und den listening teil verhauen. Habe mich einfach nicht wohlgefühlt bei diesem test. Naja egal kopf hoch!

  7. Ich mache morgen den TOEFL-test. Möge Gott und deine Tipps 😉 mir beistehen!
    Haleluja…

    Super erfahrungsbericht, hoffe er wird mir helfen. Die beiden Bücher habe ich auch gekauft und muss sagen das du vollkommen recht hast. Kaplan ist um einiges schwieriger im Reading teil und meine punkte sind dort grauenhaft, also mal schauen was bei rumkommt.

  8. Und du bist dir bei deiner Score-Bewertung sicher? bis 80Pkt. ist es „gut machbar“?
    Habe eine 90Pkt-Barriere vor mir. Bin sehr gut in Englisch, aber auch eher intuitiv. Vorbereiten würde ich mich naürlich, aber selbst nach 7 Jahren Schulenglisch und 2 Jahren Wirtschaftsenglisch hege ich noch ein paar Bedenken, dass es ein lockerer Durchmarsch wird… !?

    Der TOEFL ist damit sozusagen eher auf die Fähigkeit ausgerichtet, sich spontan und fließend zu äußern, weniger auf das Wiedergeben grammatikalischer Regeln und den perfekten Feinschliff in der Stilistik, oder?

  9. verstehe nicht, warum man nicht in einem isolierten raum sitzt… aber sehr nützlich zu wissen…

    aber vielen dank für den bericht!!

  10. Ich hatte auch schon einen Test gemacht und verschiedene Vorbereitungssoftware und Bücher getestet und kann diesen Bericht nur empfehlen.

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