PCB Platinen mit Haushaltsmitteln günstig selber herstellen: quick & dirty
Mit dieser Methode kann man sehr günstig zu Hause gedruckte Schaltungen herstellen. Selbstverständlich reicht die Qualität nicht an industriell gefertigten Leiterplatten heran. Für viele Anwendungen ist die resultierende Qualität jedoch völlig ausreichend. Die hier im Artikel gezeigten Bilder stammen von einem äußerst rudimentären Testlauf. Bei sorgfältigerer Verarbeitung ist die Qualität entsprechend höher. Im Kommentarbereich zu diesem Artikel haben Nutzer viele weitere gute Erfahrungen und Tipps zusammengetragen.
Für die Herstellung von gedruckten Schaltungen sind folgende Schritte notwendig, die in diesem Artikel im Detail beschrieben werden:
- Erstellung der Belichtungsvorlage
- Belichtung der fotoempfindlichen Platine
- Entwickeln der belichteten Platine in einer NaOH Entwicklungslösung
- Ätzen der Platine in einer Natriumpersulfat-Lösung
- Finale Bearbeitung der Platine (Reinigung, Löcher bohren)
Die folgenden Materialien werden dazu benötigt und befinden sich entweder in jedem gutsortiertem Hauhalt oder sind bei Elektronik-Versandhändlern für wenige Euros erhältlich.
Benötigte Materialien
- Fotobeschichtete Platinen (nach Bedarf)
- Entwickler (NaOH, eine Lösung mit 10g reicht für viele Ätzvorgänge)
- Ätzmittel (Natriumpersulfat)
- Gummihandschuhe, Schutzbrille
- 2 Schraubgläser mit großen Öffnungen (z.B. Gurkengläser)
- evtl. Speiseöl
- Tintenstrahl- oder Laserdrucker (gute Tipps für Laserdrucker in den Kommentaren)
- eine möglichste helle Lampe (hier wurde eine Schreibtischlampe mit 11W Energiesparlampe verwendet)
- ggf. eine kleine Glasscheibe (z.B. aus einem alten Bilderrahmen)
Bevor man loslegt, sind ein paar Vorbereitungen notwendig. Daher sollte man diesen Artikel zuerst vollständig durchlesen.
Belichtungsvorlage erstellen
Für die Belichtung benötigt man zunächst eine Belichtungsvorlage, mit der man die fotosensitive Schicht der Platine abdeckt. Alle belichteten Bereiche der Platine werden später durch die Ätzlösung entfernt. Die gewünschten Leiterbahnen müssen während der Belichtung daher möglichst lichtdicht abgedeckt werden. Dazu druckt man das Platinenlayout in bester Druckqualität und -intensität auf eine Klarsichtfolie oder, falls nicht vorhanden, normalem Papier aus. Gegebenenfalls wiederholt man den Druckvorgang, um optimale Deckkraft zu erreichen. Falls man normales Papier verwendet, tränkt man dieses nach dem Druckvorgang mit Speiseöl. Dies verleiht dem Papier nicht nur die nötige Transparenz, sondern stellt zudem sicher, dass die Vorlage gut auf der Platine aufliegt und nicht verrutscht.
Belichtung
Zuerst entfernt man die Schutzfolie der fotobeschichteten Platine, idealerweise in einem etwas abgedunkeltem Raum. Ab jetzt sollte man es unbedingt vermeinden, die Platinenoberfläche zu berühren, da Fingerabdrücke später zu Layoutfehlern führen können. Nun legt man die Belichtungsvorlage richtig herum (Schrift auf dem Layout lesbar) auf die Platine. Bei der Verwendung einer Folie verwendet man eine Glasplatte, um die Layoutvorlage auf der Platine während dem Belichtungsvorgang zu fixieren. Bei der Papiervariante ist dies meist nicht nötig, da das Öl die Vorlage bereits gut fixiert. Allerdings ist darauf zu achten, dass man die Vorlage sorgfältig feststreicht und keine Blasen vorhanden sind.
Nun wird die Platine belichtet. Dazu positioniert man die Lampe möglichst nah an die Platine und achtet darauf, dass das Layout gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Bei einer 11W Energiesparlampe, die 5cm über der Platine positioniert ist, dauert der Belichtungsvorgang ca. 10 Minuten. Je nach Belichtungsvorlage (Papier/Folie) und verwendeter Lampe kann die Belichtungszeit entsprechend variieren. Dies sollte man vor der Herstellung der ersten Platine testen. Dazu belichtet man einen kleinen Platinenstreifen für 15 Minuten und entfernt alle paar Minuten einen kleinen Streifen Schutzfolie. Danach entwickelt und ätzt man diesen Teststreifen und überprüft, bei welcher Belichtungszeit ein optimales Ergebnis erzielt wird. Bei einer ausreichend lichtdichten Vorlage kann man im Zweifelsfall immer etwas länger als benötigt belichten.
Nach der Belichtung wird die Platine mit klarem Wasser abgespült und anschließend abgetrocknet. Jetzt sollte man die Platine schnell entwickeln, denn auch bei Tageslicht wird die Platine weiterbelichtet. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man vermeiden.
Für den folgenden Entwicklungs- und Ätzvorgang sollte man nun Handschuhe und Schutzbrille benutzen. Chemikalien gut beschriften, sicher aufbewahren und sachgerecht entsorgen.
Entwickeln
Für das Entwickeln muss man zuerst die NaOH Lösung nach Anleitung anrühren. Danach hält man die belichtete Platine in die Entwicklungslösung. Nach ca. 20 Sekunden kann man die Leiterbahnumrisse bereits klar und deutlich erkennen. Damit sich auch der unsichtbare Rest der Fotoschicht von der Platine löst, lässt man die Platine jedoch noch ca. 10 weitere Sekunden in der Entwicklungslösung. Während dem Entwicklungsvorgang sollte man darauf achten, dass man die Platine nicht mit den Händen oder Werkzeugen berührt, da diese Stellen sonst nicht korrekt entwickelt werden. Nach dem Entwicklungsvorgang spült man die Platine sofort mit kaltem Wasser ab. Nach dem Abtrocknen kann man untersuchen, ob das Layout korrekt auf die Platine übertragen wurde. Kleinere Layoutfehler kann man zu diesem Zeitpunkt noch manuell mit einem Folienstift (Edding) ausbessern bzw. mit einem kleinen Schaber entfernen.
Die Entwicklungslösung kann man nun in einem luftdicht verschlossenen Behältnis dunkel aufbewahren und noch für viele weitere Entwicklungsvorgänge verwenden.
Ätzen
Für den Ätzvorgang rührt man zunächst das Natriumpersulfat nach Anleitung an. Vor der Benutzung erhitzt man die Lösung in einem Wasserbad auf höchstens 50°C. Nun kann man die Platine, am besten senkrecht, in die Lösung eintauchen. Dazu sollte man keine Metallgegenstände benutzen. Der Ätzvorgang benötigt je nach Platine, Entwicklung, Alter der Ätzlösung und Temperatur 5-20 Minuten. Man kann den Vorgang beschleunigen, indem man die Platine während des Ätzvorgansgs in der Ätzlösung hin- und herbewegt. Da Natriumpersulfat transparent ist, kann man den Ätzvorgang gut beobachten. Nach einiger Zeit bilden sich erste Kupferfreie Inselchen auf der Platine, und einige Minuten später ist das Layout sauber ausgeätzt. Nun kann man die Platine herausnehmen und mit klarem Wasser abspülen.
Auch die Ätzlösung kann man mehrmals verwenden. Allerdings sollte man diese im Gegensatz zur Entwicklungslösung nicht luftdicht abschließen, da bei der Lagerung Gase entstehen können, die entweichen müssen.
Mögliche Fehler und Ursachen
Ist die Platine auch nach vielen Minuten noch nicht fertiggeätzt kann das mehrere Gründe haben:
- Die Belichtung/Entwicklung war zu kurz
- Die Ätzlösung ist zu schwach
- Die Ätzlösung ist zu kalt
- Die Ätzlösung ist zu alt und „aufgebraucht”
Sind die Leiterbahnen spröde, unterbrochen oder gar nicht mehr vorhanden, kann das ebenfalls mehrere Ursachen haben:
- Die Belichtungsvorlage war nicht lichtdicht/lag nicht richtig auf der Platine auf
- Die Platine wurde zu lange belichtet
- Die Platine wurde zu lange entwickelt
- Die Entwicklungslösung war zu stark
- Die Ätzzeit war zu lange
- Die Ätzlösung war zu stark
Bei so einem Fehlschlag ist es am besten, die oben genannten Parameter zunächst mit einer kleinen Testplatine zu testen, damit der nächste Ätzvorgang zum Erfolg wird.
Nachbearbeiten
Nach dem Ätzvorgang muss die Platine nur noch gebohrt, und vom restlichen Fotolack befreit werden. Für das Bohren verwendet man am besten einen Stativbohrer. Ein 1mm Bohrer eignet sich für die meisten Bauteile. Da diese dünnen Bohrer schnell abbrechen, sollte man immer mehrere Bohrer auf Vorrat haben.
Nun muss man die Platine noch vom Fotolack befreien. Man kann dies manuell mit einen Dremel mit einer feinen Drahtbürste oder feinem Schmirgelpapier tun. Alternativ taucht man die Platine einfach nocheinmal in die Entwicklerlösung, bis die Leiterbahnen schön kupferfarben glänzen.
das NaOH ist im Baumarkt nur Abfluss frei im Regal zu Haben und
amoniumpersulfad in der Apoteke nach bestellung ein sprüh ätzer habe ich im eigenbau gefertigt mit einem 16mm elektrorohr an einen
kleinen 12 volt model motor angeflanscht in der länge 0.6 mm
Löcher in der länge gebohrt abstand ungfähr 1cm unten im rohr wie ein luftschraube aus kunststoff eingeklebt und schon war die pumpe fertig das ätzt sehr schnell da immer frische säure auf gespritzt wird und so der kupfer mit verbrauchten
m ätzmitel abgewaschen wird ätz Zeiten so um die 5Minuten mal gugeln in der bucht gibt es mal photos von solchen ätzbütten system ist von Bungard da sieht man auch Bilder da von werde mal ein Bild davon machen Bohrer VHM habe ich immer Auf de Hamradio in
Friederichshafen gebraucht gekauft aber brechen wie Glas haben auch in e
Epoxi hohe Standzeiten kosten bei Bungart 1€ pro stück aber wenn in der Nachbarschaft ein amateurfunk Flohmarkt ist da wird man immer fündig arbeite mit Eagle und Leiterbahn Breite kleinste geht noch zwischen den Beinchen eines ICS hindurch auch die Löcher von den
lötösen auch kleinste dann werden sie nur angeäzt und dienen als
Körner loch. habe schon viele PCBs gemacht lötlack gibt es von kontakt 60 zum sprühen und anreibe silber oder zinn sieht sehr gut aus. übrigens bin Amateurfunker seiht 1958 unter LX1HW.
whubert@pt.lu
PS Belichter war ein Scanner vom Recyklingshof UVRöhren von Gesichtsbäuner ist schön flach und abdeckung Lichtdicht gehäusefertig und Inhalt zum wiedergebrauch halten.auch bräuner am recykling hof nachfragen ist perfekt un guter flacher andruck Glasplatte ist UV durchlässig und plan parallel. und bekommt man meisten für ein bier
Ich hab mir die Platine(n) auf Folie mit dem Laserdrucker ausgedruckt und in einem als Belichtungsgerät umbebauten alten Scanner auf die zu belichtende Platine gebracht.
Hat immer funktioniert, selbst mit SMD bis 0603.
Ansonsten kann man nun bei Würth relativ günstig selber Platinen bestellen,
die man zuvor mit z.B. Eagle selbst erstellt hat.
Die sind dann perfekt.
Was mich interessieren würde: kann man die öl getränkten Vorlagen nass auf die Platine zum Belichten legen? Oder muss man diese vorher trocknen lassen?
Ja, man kann die mit Öl getränkte Vorlage nass auf die Platine legen. Praktischer Nebeneffekt – die Vorlage klebt perfekt auf der Platine und kann nicht mehr so einfach verrutschen. Damit die Entwicklungslösung das Kupfer gut erreichen kann, sollte man das Öl nach der Belichtung allerdings abwischen/abwaschen.
Ich hab eine viel einfachere Lösung.
Layout mit einem Laserdrucker in höchster Schwarzdichte auf Papier drucken.
Je faserfreier das Papier, desto besser.
Mit heißem Bügeleisen die Tonerschicht auf die fettfreie Kupferschicht der Leiterplatte bügeln. Bügeleisen sehr heiß einstellen!
Jetzt in Spülmittelwasser legen und 10 Minuten warten. Jetzt kann das aufgeweichte Papier abgerubbelt und geätzt werden.
Kleine Faserrückstände des Papieres stören nicht, da sie die Ätzung darunter nicht behindern.
Tonerschicht mit Nitoverdünnung von der Leiterplatte abwischen und fertig ist die ungebohrte Leiterplatte.
Vor dem Löten unbedingt mit Kolophonium bestreichen. Dazu Kolophonium in Spiritus oder Alkohol auflösen.
So und nun viel Spaß.
Belichten
Zuerst zieht man die Schutzfolie der Platine ab. Dies sollte nicht gerade in der prallen Sonne geschehen. Ab jetzt sollte man es unbedingt vermeinden, die Platinenoberfläche zu berühren, Layoutfehler sind sonst später die Folge. Danach legt man die Belichtungsvorlage richtig herum (Schrift auf dem Layout lesbar) auf die Platine und streicht sie fest, sodass keine Blasen mehr vorhanden sind. Durch das Öl hält das Layout prima auf der Platine. Zur Sicherheit legt man aber noch eine Glasplatte auf das Ganze. Nun geht es an’s Belichten. Mit meiner Schreibtischlampe (11W Energiesparlampe) kann ich bis auf 5 cm an das Layout herangehen, weil Energiesparlampen nicht sehr heiß werden. Der Belichtungsvorgang dauert bei mir etwa 10 Minuten. Mit einer Glühlampen-Lampe dürfte dies etwas länger dauern, da man wegen der Hitze nicht so nah an die Platine gehen kann (Das kann man vorher mit einem kleinen Teststreifen Platine, von dem man jede Minute einen kleinen Streifen Schutzfolie abzieht, testen. Beim anschließenden Entwicklungs/Ätzvorgang kann man erkennen, welche Belichtungszeit sich am besten eignet). Da die Belichtungsvorlage sehr lichtdicht ist, belichtet man lieber etwas länger als nötig. Bei zu kurzer Belichtung müsste man die Vorlage wieder umständlich deckungsgleich auf die Platine legen und nachbelichten.Nach der Belichtung wird die Platine mit klarem Wasser abgespült und anschließend abgetrocknet. Jetzt sollte man die Platine schnell entwickeln, denn auch bei Tageslicht wird die Platine weiterbelichtet. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man vermeiden.
Ich hab heute die Anleitung ausprobiert. Es hat bei mir nicht geklappt. Ich hab anstatt des öl getränkten platt eine Overhead Folie genommen. Die Lampe war eine Energiesparlampe die ca 11 cm über der Platine war. Die Leitungen sind 0.25mm breit.
Sind die Leitungen zu dünn?
Kann man die Foto Schicht mit der Folie abziehen?
Also ich hab das mit dem alten overheadprojektor getestet und es geht SUPERGEIL !!!! 9-10 Minuten Beleichtungszeit bei Bungard erzielen top ergebnisse.
Hallo, mit welchem Programm erstellt ihr denn die Layouts Freeware????
Ich habe auf meiner Webseite den Bau meines Belichtungsgerätes dokumentiert… (UV-Röhren eines Nagellack-Härtungsgeräts).
Wens intressiert:
http://www.m-s-online.com/belichtungsgeraet.php
also ich habe mir dass programm runtergeladen aber irdendwie kann ich dass nicht öffnen ??? womit soll ich die datei denn öffnen
Ich habe da mal ne Frage. Gibt es extra Programme womit man die Belichtungsvorlage erstellen kann??
also ich belichte mit 32 UV leds, komm so ca auf eine fläche von 100×80.
belichtungszeit 2 1/2 min
bestens!!!
Bewährt hat sich bei mir ein Gesichtsbräuner mit 4 Röhren. (4x 16W, ca. 60EUR bei Kwelle, 50EUR bei Meckermann, oder im Sonderangebot irgendwo schon mal ab 20EUR, oder ersteigern ab 1EUR.)
Das Platinenmaterial mit der Vorlage lege ich in einen Bilderrahmen (unter die Platine lege ich mittig ein 1-Cent-Stück, da sich das Deckglas leicht wölbt und in der Mitte sonst unscharf belichtet wird.) und den Gesichtbräuner einfach darauf. Mit einem digitalen Küchenwecker als Zeitmesser belichte ich dann ca. 55-60 Sekunden. Durch die gleichmäßige Lichtverteilung werden die Ergebnisse optimal, auch 5 Sekunden länger beschädigen die Platine nicht.
Belichten mit normalen Glüh- oder Halogenlampen ist wegen des geringen UV-Anteils eher ein Glücksspiel und die Zeiten sind schon von Glühobst zu Glühobst der selben Leistung verschieden.
Und ab hier Schutzbrille und Handschuhe tragen!
Zum Entwickeln nehme ich Natriumhydroxid NaOH, 10g auf 1 Liter Wasser.
Dafür nehme ich eine Glas-Auflaufform (großes Unterteil). Ein Überentwickeln hatte ich bei dieser Konzentration bislang noch nicht. Die Lösung kann nicht aufbewahrt werden, wie oben bereits beschrieben. Sie sollte jedoch nicht ins Abwasser entsorgt werden – nicht wegen dem Natriumhydroxid (ist auch in Seife enthalten), sondern wegen der Lackrückstände.
Zum Ätzen benutze ich Natriumpersulfat Na2s2o8, ca. 100g auf 400ml Wasser, passt bequem in den Glasdeckel der Auflaufform.
Als Arbeitsplatz für das Ätzen nutze ich den Küchenherd. Da die Temperatur ab 50°C betragen sollte, kann ich mit dem Herd die Lösung aufwärmen. Die Lösung ist in abgekühlten Zustand relativ neutral und kann in der Schale an sicherem Ort aufbewahrt werden. Zur neuerlichen Nutzung heize ich sie nur wieder auf dem Herd auf. 🙂
Sollte die Lösung sehr blau werden (mit Kupfer gesättigt), darf sie NICHT ins Abwasser entsorgt werden. Das Natriumpersulfat ist dabei nicht problematisch, jedoch der hohe Kupfergehalt.
Nun entferne ich den restlichen Schutzlack mit Brennspiritus. Man kann ihn einfach drüber kippen und sieht, wie der Lack großflächig abplatzt – und im Abfluss landet. Besser ist jedoch mit einem Stück Küchenpapier, getränkt mit Spiritus, die Platine abzuwischen. So kriegt man garantiert alles weg. Man hätte die Platine auch für 3 Sekunden in die Sonne legen (länger dauert es nicht, also zum Belichten mit Vorlage ungeeignet) können und dann noch einmal in den Entwickler…
Bitte denkt an unsere Umwelt. Wir haben nur diese eine.
Alle anfallenden Chemikalien und Metalle (Flüssigkeiten, kupferbeschichtetes Material) sollte bei eurer regionalen Sammelstelle (kostenlos) abgegeben werden. Sollte euch keine Stelle bekannt sein, fragt den Chemielehrer der nächsten Schule, wohin er seine Abfälle entsorgt oder ob er eure gleich mit Entsorgen kann. 🙂
Alles weitere steht ja schon oben im Artikel.
Belichten
Zum Belichten ist es dienlich, wenn die Lichtquelle möglichst weit von der Platine entfernt ist. Die Gefahr von Unterstrahlung wird so minimiert. Leitebreiten von 0,1mm sind so ohne weiteres möglich. Anhaltspunkte: 60cm Entfernung mit einem UV-Quartzbrenner ergibt 3 min Belichtungzeit.
Bei superaktinischen Leuchtstoffröhren ist auf eine präzise, blasenfreie Anlage des Films mit Schichtseite zur Leiterplatte zu achten (ggf. die Belichtungsvorlagen Seitenverkehrt ausgeben). Entsprechender Anpressdruck ist mit einer Glasplatte zu erreichen. Möglichst ein Gitterraster (vgl. Rasterfeldleuchte) zwischen Leuchtstoffröhren und Film legen um das Streulicht zu minimieren.
Entwickeln
NaOH zersetzt sich mit Luftsauerstoff. Daher die Lösung jedes mal nach identischer Rezeptur ansetzen. zB 2 TL auf 1 l Wasser.
In 1kg Gebinden ist es als Natriumhydroxid in Drogerien preisgünstig zu erwerben.
Ätzen
Als Ätzmittel ist auch FeCl3 verwendbar. Dieses Eisen-III-Chlorid wird in der Druckindustrie zum ätzen der kupfernen Druckzylinder verwendet und ist sehr ergiebig. Nachteil: gelbbraune Farbe der Ätzflüssigkeit – Flecken sind, falls überhaupt nur extrem schwer zu entfernen – Schlammbildung
Aber es ergeben sich selbst bei unbeheizeten Ätzbädern und hinreichender Badbewegung sehr moderate Ätzzeiten von 3 Minuten.
Schlammbildung ist insbesondere bei Sprühätzanlagen ein Problem, weil der Schlamm die Sprühdüsen verstopft. Abhilfe schafft spezielles FeCl3 welches u.a. in der Schweiz erhältlich ist.
Das gelegentlich beschriebene Ätzen mit CuCl2 ist Anfängern nicht zu empfehlen ermöglicht aber sehr hohe Standzeiten des Bades, da die Ätzflüssigkeit durch tropfenweise Zugabe von H2O2 regeneriert werden kann sobald das Bad beginnt undurchsichtig zu werden. Ätzzeiten sind bei 40° Ätztemperatur enorm – 1-2 Minuten für 35u Cu.
Nachteil: hohe Luftbelastung mit Chlor wenn das Bad falsch eingestellt ist. Aber auch ansonsten riecht es sehr nach Chemie.
Strippen
Hat man ein 1kg Gebinde des NaOH sowieso zur Verfügung benutzt man selbiges um mit einer Konzentration von 2TL auf 200ml Wasser einen Stripper zu brauen. Die Lackschicht wird schnell und sicher entfernt.
Nach dem Strippen unbedingt gut spülen und zügig abtrocknen. Wenn die Platinen getrocknet sind unbedingt eine Lötlack auftragen.
Lötlack
Ich fülle 100ml Spirius in ein Marmeladenglas und gebe möglichst pulverisiertes oder mindestens körniges Kollophonium zu bis sich eine Konsistenz ergibt die etwas flüssiger ist als dünnflüssiger Honig. Mit einem 1cm breiten Flachpinsel streiche ich die Kupferseite mit dieser Lösung ein und lasse sie gut trocknen (ggf auf Heizung legen – aber Zeitung unterlegen, weil der Lack durchaus abtropfen kann. Pinsel und auf die Oberseite gelaufenen Lötlack kann man bequem mit Spiritus reinigen.
Bohren
Unbedingt nach einem Bohrständer ausschau halten und mit Vollhartmetallbohrer bohren. Diese brechen zwar leichter als HSS-Bohrer ab, sind aber um ein vielfaches langlebiger und schärfer, was sich spätestens dann bemerkbar macht, wenn man eine Epoxid-Platine bohrt. Ich bevorzuge 0,8mm Löcher und für große Bauteile 1,0mm und 1,3mm.
Da man als Elektroniker auch oft mit Aluminium zu tun hat: hier noch ein Tip zum Bohren, sägen und Fräsen von Alu: die Schnittstelle mit Spiritus kühlen ergibt excellente Schnittqualitäten und verursacht wesentlich geringere Abnutzung des Werkzeugs.
Sollte funktionieren. Einfach mal ausprobieren 😉
Ich würde gerne nen alten overheadprojektor benuten. gehtd as auch ?? greetz
Oder ist das belichten mit dem umgebauten scanner zu warm der abstand zwischen plantine und Röhren beträgt ca. 1,5 cm.
Frage nach dem belichten und entwickeln müssen die leiterbahnen richtig tief schwarz sein oder etwas gräulich. Hab edie plantine fast 10 min belichtet mit einem alten umgebauten Scanner dort sind 8 Röhren drinn mit jeweils 8 Watt.
Kleiner Tip! Füll die Glasküvette mit Sand, dann springt sie nicht so leicht! Siehe Aquariumheizer
Wie stark sollen die Lösungen sein?
Reichen ein mol/L also 40g NaOH pro Liter und 238g Natriumpersulfat pro Liter oder ist das zu stark?
Achja noch als info NaOH kann sehr warm werden wenn man es in wasser löst wenn man es kauft bekommt man kleine weiße plätzchen nicht mit der hand anfassen dennmit der feuchtigkeit der haut entsteht sofort natronlauge. Für ungeübte lasst euch beim kauf sicherheitshinweise geben (R und S Sätze)
@Kasimir: Naja habs jetz anders gelöst und mir ne Aquarienheizung gekauft – werd nachm küvettenumbau testen was das teil bringt.
@Peter: Ich erhitze die NaPS-Lösung immer im Wasserbad. Also Wasser kochen, kurz abkühlen lassen, in einen alten Topf und den NaPS-Behälter reinstellen.
hi gib mal die massenkonzentration von den lösungen an wie stark sollten die sein?
Hi Bene,
Hab mich jetz auch mal am platinen-ätzen versucht und mir alle gerätschaften (belichter, küvette etc.) selbst zusammengebaut – nur is mir meine Küvettenheizung (Reagenzglas mit 3 12V/20W Halo-Lampen) kaputt gegangen (glas gebrochen) und ich frag mich jetzt, ob ich die Natriumpersulfat-Lösung auch vorsichtig im Wasserkocher auf die benötigten 50°C bringen kann.. mit 30-32° isses einfach nur mist, das ätzen^^
mfg der kawumtech-peter
Bei Lötsätzen sind ja kleine kupferrinke um die stellen, wo ein widerstand o.a. festgelötet wird… Wie bekommt man soetwas hin, oder liegt die kuperschickt direkt auf der oberfläche?
Ist es dann ähnlich leicht zu löten, wie ein bausatz oder schwerer?
ich sag nur Reichelt
Kann mir ma jemand sagen wo mann sone entwicklungslösung, ätzlösung und platine herbekommt??
Hat jemand Erfahrung mit einer lokalen Belichung mit einem Laser?
Shahri am 12.04.2006 16:57
Woher bekomme ich denn das Material (NaOH, Natriumpersulfat, fotobeschichtete Platine)???
das bekommst du alles bei reichelt ich würd übrigens empfehlen das ganze auf folie zu drucken, denn damit kann man ein feineres layout erreichen auf meiner letzten platine war ein 48 LQFP bauteil und die schaltung läuft :o)
hm wenn ich das immer lese dratbürste schmirgelpapier da schauderts mir ich hab da ne ganz einfache lösung. es ist doch fotolack und wie habt ihr den anderen weckbekommen durch belichten und entwickler also ich belichte die platte noch mal richtig wenn sie fertig ist und dann komt sie in die entwicklerlösung und schon ist sie weck ohne arbeit :o) die entwicklerlösung ist zwar dann schneller verbraucht aber so teuer ist sie ja nicht und ich bin immernoch bei der ersten nach 10 platinen
Dort kann man mit einem speziellen Edding ätzfeste Leiterbahnen aufmalen und die Platine dann direkt ätzen.
Das Zeug kannste dir bei Pollin bestellen.(Best.Nr. 510 149) Allerdings war bei mir keine Fotobeschichtete Platine dabei! Was kann man eigentlich mit einer Cu beschichteten Platine machen?
Woher bekomme ich denn das Material (NaOH, Natriumpersulfat, fotobeschichtete Platine)???
Hallo,
wie bekomme ich so ein Layout mit eagle hin welches ich zum ätzen benutzen kann. Ich bekomme die Leiterbahnen nach dem routen immer in rot angezeigt und nich in blau wie du sie hast!
bis ca 0.6mm ist aber sehr schwierig und hängt sark vom Ätzmittel ab.
Die Belichtung und die Vorlage sind nach meiner Erfahrung das Wichtigste.
Ich selbst drucke auf Folie, in den Druckoptionen stelle ich mehr Tinte und längere Trockenzeit ein.
Belichtet wird mit einem "professionellen Belichtungsgerät", ein netter Eigenbau: Ich habe einfach die Innereien eines Gesichtsbräuners in ein altes Scannergehäuse gesetzt. Die Ergebnisse sind umwerfend, selbst 2mm Schrift kommt auf die Platine!!!
Evtl. werde ich dazu mehr auf meiner Homepage veröffentlich, der Link kann bei mir angefragt werden.
MfG Alf
P.S.: Tolle Seite, klares und sauberes Design ohne blinkenden Schnickschnack!
Trocknen lassen ist nicht notwendig, und das Papier um einiges lichtdichter. Nunja, es stimmt – die Platine auf dem Bild hätte man sicher etwas sorgsamer beschneiden können, aber da diese Platine sowieso in einem Gehäuse verschwand, war ich so faul, und habe mit der Kneifzange gepfuscht 😉
Wegen der Platine: Hattest du Hunger? 🙂 Guschti würde eine Herzattacke kriegen (er ist der altehrwürdige Leiter a.D. unseres Elektronik-Kurses). Ah ja, wollt ich noch sagen: den Lack kriegt man am besten mit Aceton weg, in einer Spritzflasche optimal. Und beim Entwickeln kommt Schwenken gut. Gruss Clemens
PS.: Ist eine Folie wirklich soviel teurer, so dass sich der Aufwand mit Öl, zweifacher Druck und trocknen lassen lohnt?
Habs jetzt selbst mit dem 500-Watt Halogenstrahler probiert. 30-40 cm Abstand sind adäquat, 10 Minuten ebenfalls, mit Glasplatte.
Bei mir scheiterte es dann leider daran, dass das Gefäß mit der Ätzlösung zu klein war, und ich diese kleine Diskrepanz erst zu spät bemerkt hab… Naja, mit der nächsten Platine solls klappen 😀
Man kann auch mit 500 Watt Strahlern belichten, habe ich schon mehrfach gemacht. Dauert ca. 1,5 bis 2 min bei ca. 30 cm Abstand und OHNE Glasscheibe vorne vor, die frisst naemlich UV.
Ausserdem suche ich eine Moeglichkeit, 2 Leiterbahnen durch 2 IC-Beine (2.54mm) zu verlegen. Kennt da jemand nen Trikk?
Ich denke schon, dass das möglich ist. Die Distanz sollte sich nach der Hitzeentwicklung richten. Ansonsten sehe ich da keine Probleme. Auch hier gilt wieder die Devise "Einfach mal ausprobieren". Erfahrungen können gerne hier gepostet werden.
Kann ein 500 Watt Halogenstrahler zum Belichten verwendet werden, und wenn ja, welche Distanz ist ratsam?
Achtung… zu starke Entwickler bzw. zu lange Entwicklung entfernen alles auf der Platine… Es bleiben nach dem Ätzen also keine Bahnen mehr übrig.
Mit einer UV-Lampe (Gesichtsbräuner / Solarium) kann die Belichtung innerhalb weniger Sekunden stattfinden.
Klar, wie gesagt – einfach mal ausprobieren.
Hm warscheinlich so dünn das der Drucker das noch gut hinkriegt… hängt sicher von Papier und Dpi Zahl ab oder?
Explizit getestet habe ich es noch nicht, allerdings wurde die Platine für das µC-Board von http://rowalt.de/mc/index.htm einwandfrei. Die geschätzte Leiterbahndicke beträgt dort 0,8 mm oder weniger. Die Genauigkeit wird natürlich auch stark vom Papier und dem verwendeten Drucker abhängig sein und lässt sich wohl nur durch vorheriges Ausprobieren ermitteln.
hm wie dünn kann man damit leiterbahnen machen?
Bis zu 0,5mm